2005 Nationalteam Paraguay lernt Eilenburg und Eilenburger kennen
Vor der Junioren-Weltmeisterschaft der Ruderer
Nationalteam Paraguay lernt Eilenburg und Eilenburger kennen
Nach gut einer Woche Aufenthaltes in Eilenburg haben sich die Gäste des Ruderclubs in der Muldestadt gut eingelebt. Neben den zwei bis drei Trainingseinheiten täglich, die Karina mit Mireya und Francisco mit Alejandro unter der Leitung von Trainer Ruben Pesce auf dem Regattagelände und im Kraftraum des RCE-Bootshauses zu absolvieren haben, nehmen sich die Südamerikaner immer mehr Zeit, um die Stadt Eilenburg und ihre Bürger kennen zu lernen.
Dass unter Ruderkameraden über alle Sprachgrenzen hinweg keinerlei Kommunikationsschwierigkeiten bestehen, konnte schon mehrfach im Kreis der Ruderer aus Paraguay und Eilenburg festgestellt werden: Erstaunlich, dass es sogar eine Art gemeinsames Liedgut gibt. Inzwischen ist die offizielle Mannschaft komplett, auch der Präsident des Ruderverbandes Paraguay, Gerd Thiede, ist in Eilenburg eingetroffen, um die letzten Vorbereitungen seiner Schützlinge und deren Trainingsbedingungen in der Muldestadt zu beobachten.
Am Donnerstag nahm sich der OBM von Eilenburg, Hubertus Wacker, die Zeit, um die Delegation mit Gastgebern vom RCE im Rathaus zu empfangen. Ein externer Dolmetscher war nicht erforderlich, denn Präsident Thiede spricht selbst ausgezeichnet unsere Muttersprache. Er bedankte sich in warmen Worten beim Oberbürgermeister für die Gastfreundschaft, die seine Nationalmannschaft nun bereits zum zweiten Mal in Eilenburgs Mauern erlebt. Für uns Eilenburger war es interessant zu hören, dass es einer der Aktiven Paraguays, die sich vor vier Jahren in Eilenburg gleichfalls auf eine Junioren-WM vorbereitet hatten, in die Olympiamannschaft des Landes geschafft hat. Im Einer startete Daniel Sosa auf dem Olympiakurs von Athen 2004 mit einer beachtenswerten Leistung. Trainer Ruben Pesce war des Lobes voll über die Leistungen der Eilenburger, die sie bei der Überwindung der Hochwasserschäden erreicht haben. Gleichwohl machte der Oberbürgermeister klar, wie gut wir Eilenburger Solidarität zu schätzen wüssten. Mit einem kleinen Erinnerungsgeschenk und allen guten Wünschen für optimale Erfolge bei der WM in Brandenburg verabschiedete sich das Stadtoberhaupt und lud die Gäste ein, das Stadtmuseum zu besuchen.
Gesagt, getan – Frau Gruber empfing die Gäste und führte sie in einem kurzweiligen Vortrag durch die Ausstellungen ihres Hauses. Bei allem Respekt vor den alten historischen Zeugnissen und den wundervollen Puppen in der neuen Sammlung: Tief bewegt saßen unsere jungen Gäste aus Paraguay vor den Filmaufnahmen, die die schreckliche Zerstörung der Stadt im April 1945 dokumentierten. Genug Spaß gab es im alten Klassenzimmer, Trainer Ruben konnte wohl nur deshalb über die Stränge schlagen, weil der allseits gefürchtete Schulmeister Flegel nicht im Hause war.
Am Sonnabend packen die Gäste ihre Sachen, Leihskulls vom RCE sind schon mit den Farben von Paraguay versehen – es wird ernst mit der Weltmeisterschaft und wir drücken kräftig die Daumen.
Wir vom RCE freuen uns sehr, dass sich neben den bereits genannten noch weitere Unterstützer gefunden haben, um unsere Gäste wohl vorbereitet in Brandenburg an den Start gehen zu sehen.
Dr. Michael Hirschfeld
2005 Bericht eines Anfängers...
Ein wenig aufgeregt war ich ja schon, als ich das erste Mal am Freitag zur Anfängerausbildung eintraf. Zum Glück war ich nicht allein, denn David Rhönis saß an diesem Tag auch erstmalig im Einer. Zuerst erklärte uns der Übungsleiter den grundsätzlichen Aufbau des Bootes, verschiedene Funktionen und gab uns noch die wichtigsten Kommandos bekannt. Gründlich aufwärmen und dann sollte es schon ab aufs Wasser gehen. Ich erinnere mich noch an die eindringlichsten Worte des Übungsleiters: „Egal was passiert, niemals die Skulls loslassen.“ Naja, dachte ich mir, klingt ja nicht so schwer. Also rein ins Boot und ab aufs Wasser. Dann begannen wir mit verschiedenen Übungen uns an das Boot zu gewöhnen: Was passiert wenn ich die Skulls bewege, mein Gleichgewicht verlagere und, trotz aller Warnungen, die Skulls doch loslasse. Im Anschluss lernten wir den grundlegenden Bewegungsablauf, wie das Blatt drehen, Vor- und Rückrollen usw., kennen. In späteren Ausbildungen hat uns Steffen auch noch beigebracht, wie man vom Wasser aus ins Boot gelangt. Trotz dieser und einiger andere Rückschläge, hat die Ausbildung immer Spass gemacht und wir sind gern gekommen. An dieser Stelle möchte ich Steffen Buschmann, der alle Ausbildungen geleitet hat, für seine Geduld mit uns danken. Er war immer freundlich und uns nicht nur einmal durch beherzte Zurufe vorm Badegang bewahrt.
Osse
2004 Umbaumaßnahmen an der Eisenbahnbrücke Mühlgraben
Diese schmale Stelle muss von uns Ruderern bei jeder größeren Ausfahrt stromaufwärts durchrudert werden. Während der Umbauzeit war selbstverständlich kein Durchkommen für Wassersportler. Umso gespannter wurden die Arbeiten von den Mitgliedern begutachtet. Spannend bleibt die Frage, ob sich die Stromschnelle nach dem Umbau verschärft oder entspannt.
FW