Die Vorbereitung
Nachdem wir gemeinsam beschlossen hatten, den kurzfristigen Versuch zu wagen, uns für den Bundeswettbewerb zu qualifizieren, standen intensive Trainingseinheiten auf dem Programm. Unsere Trainer Josie und Max organisierten dafür ein viertägiges Trainingslager, das vom 29. Mai bis zum 1. Juni an der Eilenburger Kiesgrube stattfand. Jeden Tag trafen wir uns um 10 Uhr an der Kiesgrube. Für den Tag standen je zwei Trainingseinheiten an, eine am Vormittag und die zweite am Nachmittag. Ziel war es, 20km am Tag zu fahren.
Am Donnerstag und Freitag legten wir besonders viel Wert auf die Technik, im Fokus lagen das langsame Vorrollen, die vordere und hintere Umkehr und das frühe Aufdrehen und Einsetzen. Am Samstag wagten wir uns an die Tausendmeter. Unsere Bestzeit lag bei 4,16 Minuten. Durch das ständige Üben der 1000m hatten wir den Ablauf fest im Kopf. Außerdem übten wir noch einmal die Streckenschläge. Am Sonntag fuhren wir aufgrund der Hitze nur zweimal diese Distanz. Das restliche Zeit wurde mit Techniktraining ausgefüllt.
Zum Mittagessen gingen wir entweder in ein nahegelegenes Restaurant oder kochten gemeinsam selber. Alles im Allen war das Trainingswochenende ein voller Erfolg.
Vom 13.06 bis zum 15.06 sind wir zur Regatta nach Bad Lobenstein gefahren. Dort sollte dieses Jahr die Qualifikation für den BW stattfinden. Dafür mussten wir den 2. Platz auf den 1000m belegen. Am Samstag, der Tag für die Qualifikation, war es sonnig und sehr warm. Als es dann endlich zur Mittagszeit soweit war, dass unser Rennen anstand, stieg die Aufregung umso mehr. Nachdem wir im Boot saßen und zum Start gerudert sind, verflog die Aufregung, sodass wir konzentriert in das Rennen starten konnten. Leider sind wir zu Beginn ziemlich schräg gefahren, weshalb wir viel Zeit verloren. Letztendlich sind wir als 3. von 4 Booten ins Ziel gekommen mit einem Zeitabstand von ca. 10 Sek. zum 2. Platz.
Das machte uns ziemlich traurig, da somit die Chance auf den BW vertan war. Allerdings stand für unsere Trainerin Josie am Abend noch eine Besprechung bezüglich des BWs an, bei dieser sich entscheiden sollte, ob eventuell ein Boot zurücktritt. Zu unserem Glück trat dieser Umstand ein und der Ruderverband Sachsen entschied, dass wir wegen unserer sportlichen Entwicklung seit der Frühjahrsregatta zum BW mitfahren durften.
Der Bundeswettbewerb
Nun stand das wichtige Wochenende bevor. Es begann am Donnerstag, dem 26.06, weshalb wir uns früh mit unserer Trainerin in Leipzig trafen. Nun hieß es. 4 Stunden mit dem Auto Richtung München zu fahren. Zwischendurch machten wir noch eine Mittagspause. Als wir gegen 15 Uhr in München an der Regattastrecke ankamen, bauten wir noch unser Boot an und legten ab, damit wir noch eine Trainingseinheit inklusive Wassereingewöhnung machen konnten.
Der nächste Morgen begann für uns relativ früh. Nachdem alles gepackt war, fuhren wir die ca. 30 min von der Turnhalle (Übernachtung) zur Regattastrecke. Dort angekommen, hieß es ‚gemeinsam frühstücken‘ und ‚die Strecke ablaufen‘, mit gleichzeitiger Besprechung des Ablaufs des Langstreckenrennens. Bei diesem haben wir uns für das D-Finale qualifiziert, mit neuer Bestzeit. Am Nachmittag fand die Siegerehrung der Langstrecke statt und es wurde eine verkürzte Variante der Eröffnung gemacht, da die Eigentliche aufgrund der Wetterverhältnisse ausgefallen war. Am Tagesende wurde nur noch eine Tagesauswertung durchgeführt und die Einteilung der Riegen für den morgigen Allgemeinen Sportwettbewerb vorgenommen, wobei wir beide glücklicherweise in eine Riege kamen.
Am Samstag begann für uns der Allgemeine Sportwettbewerb gegen 10 Uhr. Unsere erste Disziplin war Medizinball stoßen, wobei unsere Riege die beste Leistung aus unserer Abteilung erbracht hat. Zwischenzeitlich hatten wir keine Hoffnung mehr auf einen Sieg, was daran lag, dass wir durch die Hitze uns nicht mehr auf die Stationen konzentrierten.
Dann ging es am Nachmittag zur Siegerehrung, wobei wir doch ziemlich nervös wurden. Nacheinander wurden die Abteilungen aufgerufen und an Unsere. Wir konnten es kaum fassen, als unsere Riege für den ersten Platz aufgerufen wurde. In diesem Moment haben wir uns sehr gefreut und auch unsere Trainerin Josie war sehr stolz auf uns. Abends bevor wir zur Unterkunft fuhren, sind wir drei noch Eis essen gefahren. Somit endete der erfolgreiche Tag.
An dem Sonntagmorgen packten wir noch unsere Sachen. Nachdem alles im Auto verstaut war, fuhren wir zum letzten und wichtigsten Mal zur Regattastrecke. Dort fanden nun die 1000m statt, die wir gegen Mittag antreten sollten. Dadurch, dass die Sonne ohne Pause schien, wurde die Gesamtsiegerehrung am Nachmittag abgesagt und die Rennen sollten mit weniger Abstand stattfinden. Als es dann soweit war, ruderten wir hoch zum Start. Unsere Aufregung stieg nur noch höher als an den vergangenen Tagen. Nach einen gelungenen Start versuchten wir, auf Platz zwei liegend, am führenden Boot dran zu bleiben. Kurz vom Ziel wurden wir vom Dresdener Boot eingeholt, welches uns im Ziel leider eine Sekunde abnahm. Nach etwas Enttäuschung freuten wir uns doch über unseren Erfolg innerhalb kurzer Zeit.
Ein großes Dankeschön an unsere Trainer für die Zeit, das Engagement und die Energie, die sie in uns investiert haben. Besonderer Dank gilt natürlich Josie, die sogar ihren Urlaub unterbrochen bzw. verschoben hat und überall dabei war.
Hannah König und Flavia Noreikat